Samstag, 27. April 2013

Woher der Maibaum kommt

Von Wikingern und Kopfschmerzen im Graben
Alle Jahre wieder im Mai ziert ein Maibaum die zentralen Plätze unsere Städte und Dörfer. Aber woher kommt eigentlich dieser Brauch? Und inwiefern unterscheiden sich die Bräuche regional?
Als Maibaum gelten hochstämmige, verzierte Bäume, meist Birken, die im Mai an einem zentralen Platz im Ort oder in der Stadt aufgestellt werden. Meist wird der Maibaum am Vorabend des 1. Mai aufgestellt, und ist mit einem Maitanz verbunden.
Doch die Tradition ist von Ort zu Ort verschieden, und die Bäume unterscheiden sich immer.
Zudem gibt es die Tradition, dass die jungen, unverheirateten Männer eines Dorfes vor den Häuser ihrer Angebeteten kleinere Maibäume, sogenannte Maien, als Gunstbeweis aufstellen.
Vor allem das Stehlen des Maibaumes ist ein beliebter Brauch.
Um den Diebstahls seines eigenen Maibaums zu verhindern wird der Maibaum meistens von jungen Männern bewacht, die selber auch versuchen, ihren Garten mit fremden Maibäumen zu verschönern.
Es gilt allerdings als Regel, dass nur derjenige Maibäume stehlen darf, der auch selber einen aufgestellt hat.

Doch gerade die Tradition des Maibaumstehlens ufert unter Einfluss von Alkohol regelmäßig aus, und endet oft in Schlägereien.
Die Ursprünge des Maibaumaufstellens hingegen sind noch immer ungeklärt und höchst umstritten.
Einige Volkskundler behaupten, dass diese Tradition von den Germanen abstammt, die Waldgottheiten verehrten, indem sie Bäumen huldigten.
Andere Volkskundler vertreten die Auffassung, dass diese Tradition von den Wikingern überliefert wurde, die am Vorabend der Thorsnacht den Thornsbaum aufstellten. Dieser Thorsbaum war ein geschmückter, zwei Meter hoher Pfahl und nachdem er aufgestellt worden war feierten die Wikinger das größte Fest des Jahres.

In seiner heutigen Erscheinungsform ist der Maibaum seit dem 16. Jahrhundert bekannt, allerdings auch in anderen Funktionen: als Kirchweihbaum, als Ehrenmaibaum für Individuen oder als mit Preisen behängte Kletterstange.

Als sicher gilt allerdings, dass es sich nicht um einen ländlichen Bauernkult handelte, sondern eher um allgemeines Volks-Brauchtum.

Heutzutage wird diese viele hundert Jahre alte Tradition allerdings oft, gerade von Jugendlichen, als Anlass genommen, sich zu betrinken, und so mancher ist am Morgen des Ersten Mai mit starken Kopfschmerzen in einem Graben aufgewacht.
Doch trotz allen negative Seiten ist das Maibaumaufstellen noch immer eine fast überall beliebte und vielgepflegte Tradition.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen